Warum wird die Bewegung mittlerweile als zivile Initiative oder zivilgesellschaftliche Bewegung eingestuft?
Die Zivilgesellschaft ist ein Nährboden für Freundschaften und Kontakte. Sie bietet Bürgern die Gelegenheit, demokratische Formen wie Versammlungsfreiheit, gewaltlosen Dialog und sozioökonomische Initiative kennenzulernen. Sie umfasst ein breites Spektrum von größtenteils privaten Organisationen, die außerhalb der institutionellen Strukturen des Staates anzusiedeln sind. Dazu gehören auch Freiwilligenverbände.
Aus diesem Grunde lässt sich Hizmet am besten als eine zivile Initiative oder zivilgesellschaftliche Bewegung charakterisieren, die aus vom Glauben inspirierten, nicht konfliktträchtigen, kulturellen und bildungsorientierten Dienst-Projekten hervorgegangen ist. Sie ist weder eine staatliche noch eine vom Staat geförderte Organisation. Sie zeichnet sich durch unpolitisches, soziales, altruistisches Handeln aus. Sie konzentriert sich auf das Individuum, auf Persönlichkeitsentwicklung und auf die Bildung des Individuums; und Bestandteil dieser Bildung ist es, ein Bewusstsein für Rechtmäßigkeit, Gesetzlichkeit, Menschenrechte und die verfassungsmäßig definierten Rechte zu vermitteln. Zudem setzt sich die Bewegung für die Stärkung von pluralistischpartizipativer Demokratie und Gleichberechtigung ein.
Bei den SMOs und Einrichtungen von Hizmet handelt es sich um zivile Initiativen, die sich von Unternehmensorganisationen unterscheiden: Sie sind keine kommerziellen Unternehmen, deren höchste Priorität ja darin besteht, ihren Direktoren oder Eigentümern Profite zu bescheren. Im Gegensatz zu anderen privaten Institutionen verfolgen sie das Ziel, dem Gemeinwohl zu dienen, und nicht, Gewinne für die Beteiligten zu generieren. Sie verwalten sich selbst, und jedem steht es frei, sie ehrenamtlich zu unterstützen oder sich ihnen anzuschließen. In ihnen spiegelt sich ein Bekenntnis zu Freiheit und Eigeninitiative wider. Sie betonen ihre Solidarität mit den Dienst-Projekten und propagieren einen kollektiv organisierten Altruismus. Sie machen den Menschen Mut und ermöglichen ihnen, ihre gesetzlich verbrieften Bürgerrechte geltend zu machen und in eigener Verantwortung zu handeln, um so die Qualität ihres eigenen Lebens und des Lebens ihrer Mitmenschen zu verbessern. Sie verkörpern die Idee oder das Ideal, dass Menschen nicht nur für sich selbst Verantwortung tragen, sondern auch für die Gesellschaft, der sie angehören.
Innerhalb des rechtlichen Rahmens, der sich ihr bietet, stellt die Bewegung private Strukturen in den Dienst des Allgemeinwohls; sie beschert der Gesellschaft private Einrichtungen, die in erster Linie öffentlichen Zwecken zugutekommen. Die Tatsache, dass in ihren Einrichtungen viele Bürger aktiv sind, ihre multiplen Zugehörigkeiten und ihre Berufsnetzwerke im zivilgesellschaftlichen Sektor verleihen der Bewegung die nötige Flexibilität und Kapazität, um private Projekte zur Unterstützung der öffentlichen pädagogischen Anliegen und philanthropischer Dienstleistungen ins Leben zu rufen und zu kanalisieren.
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