Muhammed Çetin greift zentrale Themen der öffentlichen Diskussion über das Selbstverständnis von Religionen auf und gibt erhellende Antworten auf Fragen nach kultureller Identität. Im Fokus seiner fundierten Studie stehen der aus der Türkei stammende Prediger Fethullah Güllen und insbesondere all jene, die sich auf ihn berufen und die Bildungslandschaft nicht nur in Deutschland bereichern: die Hizmet-Bewegung. Er schildert ihre verschiedenen interkulturellen und interreligiösen Aktivitäten und es gelingt ihm, Vorbehalte gegen dieses von außen nur schwer überschaubare Netzwerk zu zerstreuen. Im Mittelpunkt dieses Buches stehen die Ethik der Selbstverantwortung, das Prinzip der gemeinsamen Entscheidungsfindung, die Frage nach der kulturellen Identität, die permanente Suche nach dem Verbindenden zwischen Menschen und Kulturen und nicht zuletzt die Perspektive eines friedfertigen Islams. So darf das Buch als ein wichtiger Beitrag für die Fortschreibung einer demokratischen und offenen Gesellschaft verstanden werden. Jürgen Nielsen-Sikora