Wie können die Mitwirkenden ihre Aufgaben erfüllen, wenn sie doch nur so wenig Befugnisse und Kontrolle über die Ressourcen besitzen?
Viele Menschen in der Bewegung gehören mehreren Netzwerken gleichzeitig an, und in jedem dieser Netzwerke ist eine unterschiedlich große Zahl von Menschen aktiv, die mehr oder weniger engagiert bei der Sache sind. Über diese Netzwerke lassen sich stets zusätzliche Helfer und Freiwillige mobilisieren und für jede Tätigkeit oder Aufgabe die geeigneten Arbeitskräfte finden. Dies bedeutet auch, dass ein und die gleiche Aufgabe in der einen SMO möglicherweise von ganz anderen Arbeitern oder Freiwilligen verrichtet wird als in benachbarten SMOs. Somit ist auszuschließen, dass eine einzelne Person oder eine SMO sämtliche Ressourcen oder Befugnisse in einem bestimmten Bereich an sich reißt. Außerdem fördert diese Struktur gegenseitige Hilfeleistung und Kollegialität.
All dies verhindert, dass Einzelpersonen die Positionen, Kompetenzen und Ressourcen, die ihnen zugeteilt wurden, missbrauchen. So findet eine Art interner Kontrolle durch die Gesamtheit statt, die bewirkt, dass jeder allen rechenschaftspflichtig ist.
Wer ein Projekt übernommen hat, steht unter ständiger Aufsicht und wird in kognitiver Hinsicht, durch Anregungen und - falls notwendig - materiell unterstützt, damit das Projekt erfolgreich ist. Das spornt an, stärkt die Solidarität, den Zusammenhalt und den Erfahrungsaustausch unter den Beteiligten. Für Fehlschläge wird niemand persönlich beschuldigt, vielmehr sind alle zusammen dazu aufgerufen, zur Verfügung zu stellen, was für ein erfolgreiches kollektives Handeln unabdinglich ist: Hilfestellung, Anleitung, Konsens und Ressourcen.
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