Wie gelingt es der Bewegung, sich ihrem Umfeld anzupassen, ohne dabei die eigene Identität einzubüßen?
Ohne Zweifel hat sich die Bewegung ihre Identität stets bewahrt. Andererseits hat sie im Laufe der Jahre Modifizierungen erfahren, neue Kontakte geknüpft, neue Organisationsformen und Einrichtungen geschaffen und sich den Umfeldern, in denen sie operiert, angepasst. Das mag in der Tat auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. Einerseits bestätigt die Bewegung stillschweigend, sich vom Rest der Gesellschaft zu unterscheiden, andererseits pocht sie darauf, Teil der gemeinsamen Kultur der Gesellschaft zu sein, und verlangt, als ein sozialer Akteur anerkannt zu werden, der sich für das Gemeinwohl einsetzt. Bei näherem Hinsehen jedoch wird deutlich, dass es sich bei diesem scheinbaren Paradox um eine Konstellation handelt, die für eine multikulturelle, vielgestaltige und pluralistische Gesellschaft völlig normal ist; allerdings setzt sie ein gewisses Maß an Ebenbürtigkeit, ein wechselseitiges Geben und Nehmen und eine gewisse Verankerung demokratischer Praktiken und Institutionen voraus.
Die Mitwirkenden in der Bewegung fühlen sich anderen Menschen verbunden, weil sie ihre Anliegen teilen. Das gibt ihnen die Chance, sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass das, was sie tun, sinnvoll ist. Es ermöglicht ihnen, sich als Subjekte ihres Handelns zu betrachten, und im Konfliktfall dafür zu sorgen, dass die sozialen Beziehungen nicht zerbrechen.
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